Der Round Table “Trans- und Intergeschlechtlichkeit” fand als offener Austausch über die Herausforderungen für Sportler*innen und Sportorganisationen im Rahmen einer Veranstaltung im Haus des Sports am 30. September zwischen 14:00 und 18:00 Uhr statt. Unter den Teilnehmenden befanden sich Vertreter*innen von 100% SPORT, Skate Austria, Sport Austria, fairplay, BMKÖS – Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Wir Frauen im Sport, VIMÖ, TransX, ASVÖ – Allgemeiner Sportverband Österreichs.
Die Vorsitzende, Christa Prets begrüßte alle Anwesenden und eröffnete den Round Table im großen Sitzungssaal. Geschäftsführerin, Claudia Koller richtete ein paar einleitende Worte an die Teilnehmenden und stellte das Thema „Trans- und Intergeschlechtlichkeit“ als 100% SPORT Wirkungsziel 2021 vor. Nach einer allgemeinen Vorstellrunde der einzelnen Personen und der Rolle ihrer Interessensvertretung, stellten die mitausrichtenden Organisationen Skate Austria und fairplay ihre Initiativen und Recherche-Ergebnisse sowie den aktuellen Status Quo, bezogen auf internationale sowie nationale Sportreglements vor.
Es fanden auch weitere Inhalte der EPAS Konferenz Einklang in den Round Table. Diskutiert wurde etwa der unbedingte Schutz der Integrität und Privatsphäre von Sportler*innen, Unzulänglichkeiten biologischer Definitionen sowie die Rolle der Medien und die damit verbundene Darstellung von transgeschlechtlichen Personen im Sport. Diesem vorrangig idealisierten Bild konnte bspw. mit Laurel Hubbard entgegnet werden, welche 2021 als erste sich öffentlich bekennende transgender Athletin bei Olympia Sportgeschichte geschrieben hat.
Hinterfragt wurde ebenso die Rolle des Sports in der Gesellschaft. Der Sportsoziologie nach vermag dieser als Spiegel der Gesellschaft, Werte und Normen zu vermitteln. In Gesellschaften mit einem binären Geschlechterverständnis fungiert demnach auch der Sport als ein Instrument dazu, mit den herrschenden Reglements und entsprechenden Klassifikationen dieses zu verstärken. Sport wird gern als Welt des fairen Wettkampfes postuliert. Inwieweit ein Fairplay jedoch gewährleistet werden kann, wenn bestimmten Personengruppen systematisch die Teilhabe verweigert wird, ist fraglich.
Nach der Kaffeepause, in der sich die Teilnehmenden freudig austauschten, wurde ein World Café eingerichtet. Dabei gab es die Möglichkeit, eigenen Gedanken in vier Rubriken (Risiken, Wer/was fehlt? (blinde Flecken), Chancen, Wünsche/Erwartungen) Ausdruck zu verleihen. Das bunte Treiben wurde danach gemeinsam reflektiert.
Zu guter Letzt wurden nächste Schritte diskutiert. Dabei einigten sich die Anwesenden auf die Realisierung eines Workshops im Frühjahr 2022, in dessen Zuge eine Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung seitens VIMÖ und TransX für 100% SPORT sowie Genderbeauftrage von Vereinen & Verbänden geschehen soll. Darüber hinaus ist es das Anliegen aller Teilnehmenden, Wissen aus der Praxis (Bsp. Skate Austria) zu bündeln und weiterzugeben.
Der Round Table wurde in Kooperation mit Skate Austria und fairplay veranstaltet und sollte als Auftaktveranstaltung für weitere Initiativen und Projekte dienen.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!